Der Verkauf von unbebauten Grundstücken bricht drastisch ein. Das belegen aktuelle Zahlen. Immobilien-Dienstleister und -Finanzierer aus Norderstedt und dem Umland bestätigen dies.
Auch Geschäftsführer Thorsten Hausmann wurde um Expertenrat gebeten und gefragt woran es liegt. Seiner Ansicht nach ist der Hauptgrund, neben den hohen Finanzierungszinsen, die extrem gestiegenen Baukosten.
Er erklärt zu dem was viele nicht wissen. Die Kosten für Abrisse sind ebenso sehr stark gestiegen. Sein Unternehmen vermarktet oft Grundstücke, auf denen noch ein altes Haus steht, das abgerissen werden muss. Früher kostete es etwa 20.000 Euro, ein Einfamilienhaus abzureißen. Heute werden da schnell mal 70. bis 80.000 Euro fällig. Der Grund hierfür sind deutlich strengere Auflagen für Gesundheits- und Umweltschutz.
Warum Grundstücksverkäufer derzeit nicht mit den Preisen runtergehen wollen
Bisher gelten noch die Mitte 2022 vom Gutachterausschuss* festgelegten Bodenrichtwerte und die sind aus heutiger Sicht recht hoch. Deshalb seien Verkäufer auch noch nicht bereit, unter die Bodenrichtwerte zu gehen. Neue Richtwerte kommen erst Ende 2024. Thorsten Hausmann sagt über die aktuellen Bodenrichtwerte, dass diese noch der Marktsituation geschuldet waren, als wir 0,5 % Finanzierungszinsen hatten. Mittlerweile sind es allerdings oft 4 % und mehr.
Fazit: Wegen hoher Zinsen und extrem gestiegener Baukosten werden kaum noch Grundstücke verkauft.
*Der Gutachterausschuss ist ein unabhängiges Gremium, in dem u.a. Architekten, Immobilienkaufleute und Mitarbeiter der Segeberger Finanzverwaltung sitzen. Der Ausschuss legt alle zwei Jahre die sog. Bodenrichtwerte fest.
Zum Artikel des Hamburger Abendblatt: https://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article238614933/Baugrundstuecke-Die-Kaeufergruppen-brechen-regelrecht-weg.html